Meistens ist unser Blick nicht auf den Boden gerichtet. Wir sehen die Welt in Augenhöhe. Nach oben und unten wird selten geschaut. Dabei gibt es dort viel zu entdecken: Muster im Boden, ein Riss, der an einen Stierkopf erinnert, Konfetti, Kunst…
Die Fotos der Serie „Under my Feet“ sind alle aus der gleichen Perspektive aufgenommen. Von oben herab blickt die Fotografin auf ihre Füße und den Untergrund. Mal Asphalt, mal Teppichboden, mal in Pumps, mal in Turnschuhen. Sie zitiert ein bekanntes Motiv, dass im Internet sogar eigene Hashtags hervorgebracht hat.
So setzt sich aus den Bildern eine bunte Collage, ein Bilderteppich zusammen. Parkett trifft Beton, Teppich auf Asphalt, Arbeit auf Freizeit, Alltag auf Abenteuer. Ich stehe, also bin ich. Bin ich, weil ich irgendwo stehe? Wieso habe ich mich dorthin bewegt?
Ist es ein Tagebuch? Selbstbehauptung oder Weltaneignung? Kann der Code entziffert werden? Fest steht: die Fotografin hat sich dorthin gestellt, das war – für einen Moment – ihr Platz in dieser Welt.