„Filter me“ zeigt ein Experiment mit Filtern.
Eigentlich trennen Filter das Fest vom Flüssigen, das Grobe vom Feinen. Fotofilter aber überlagern die Bildinformation. Fotofilter wurden früher vor die Linsen geschraubt und waren z.B. gelb oder grau. Polfilter benutzte man, um schöne Wolkenbilder aufzunehmen. Digitale Filter sind Algorithmen, die Daten bearbeiten. Es sind kleine Programme, in denen verschiedene Methoden der Bildbearbeitung –und Optimierung zusammengefasst werden, um einen bestimmten Look zu erzielen.
Populär wurden Fotofilter durch die Plattform Instagram, aber auch alle anderen Foto- und Bildplattformen und – Bearbeitungsprogramme besitzen solche Filter. Was sie jeweils mit den Bilddaten tun, ist Betriebsgeheimnis. Beliebte Filter haben Namen wie Clarendon, Gingham oder Moon, Ludwig, Mayfair oder Rise, aber wenn ein Software-Update kommt, sind sie für den Benutzer für immer verloren.
Ich benutze Filter experimentell, in dem ich Filter über Filter lege und so das Bild verfremde. Das Ergebnis ist einmalig und nicht reproduzierbar. Die Bilddaten gehen im Prozess der Filterung verloren. Mein Bild löst sich in der Filterblase auf.
Eine Zeitlang ging folgende Legende durchs Netz: wenn man ein Bild nur oft genug filtert, kommt am Ende wieder das Ursprungsbild zu Tage. Es ist mir nicht gelungen, das mit meinem Filter-Experimenten zu beweisen.